Tipps für den Alltag
- Erste Hilfe beim Hund
Im Notfall ist es wichtig, dass man weiss, wie man an seinem Hund erste Hilfe leisten kann, bis eine tierärztliche Versorgung möglich ist. Hier eine Seite mit Anleitungen und Checklisten für den Notfall: Erste Hilfe beim Hund
- Impfen
Seit 2013 gibt es vom "Weltverband der Kleintierärzte" (WSAVA) neue Richtlinien für die (Welpen)Impfung. Die wichtigsten Aussagen darin lauten: Für rund 98 Prozent der gegen Staupe-Hepatitis-Parvovirose (SHP) geimpften Welpen sollte ein jahrelanger, wenn nicht lebenslänglicher Schutz bestehen. Regelmäßig durchgeführte "Auffrischimpfungen" erhöhen den Impfschutz nicht.
Gemäss WSAVA sollten Hunde so wenig Impfungen wie möglich erhalten, um die Gesundheit nicht unnötig zu belasten. Der Weltverband empfielt, Hunde nicht öfter als alle drei Jahre zu impfen - was aber nicht heisst, dass sie alle drei Jahre geimpft werden müssen! Bei bei einem immunen Hund bringen weitere Impfungen keinen zusätzlichen Schutz. Der WSAVA empfiehlt vielmehr, per Blutabnahme den Titer (die Antikörper) bestimmen zu lassen, bevor weitere Impfungen erfolgen.
Grundsätzlich empfielt der Weltverband, alle Welpen gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose zu impfen. In Ländern mit Tollwutvorkommen sollte die Tollwutimpfung ebenfalls zum Standardprogramm für Welpen gehören.
Gegen Leptospirose sollten Hunde nur geimpft werden, wenn sie in gefärdeten Regionen leben, wo das Risiko hoch ist, zu erkranken. Die Impfung hält nur 9 bis 12 Monate und wird als diejenige angesehen, die am wenigsten adäquat schützt, da die Impfseren nur wichtigsten aller vorhandenen Leptospiren-Stämme abdecken.
Hier die Richtlininen der WSAVA als Original-PDF (in englisch): www.wsava.org
- Schmerzen
Wenn es um Schmerzen geht, sind Hunde meist "härter im Nehmen" als wir Menschen. Sie verstecken Ihre Schmerzen oft sehr lange, nehmen aber eine Schonhaltung ein. Das heisst, sie entlasten die schmerzenden Körperstrukturen, belasten dafür aber die anderen mehr. Es sind die kleinen Veränderungen, an den wir jedoch erkennen können, wenn etwas "nicht stimmt". Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Hund genau beobachten. Wenn Sie merken, dass er Dinge nicht mehr gerne macht, die er zuvor ohne Zögern ausgeführt hat, wie zum Beispiel ins Auto oder über Hindernisse springen, wenn er plötzlich Berührungen nicht mehr mag, wenn er "komisch" läuft oder wenn sein Verhalten sich ändert, kann das ein Hinweis auf aktuen Schmerz sein. Es ist dann ratsam, zu Ihrem Tierarzt gehen. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, umso erfolgversprechender kann Ihr Hund behandelt werden.
- Vergiftung
Was können und sollen Sie bei einer Vergiftung Ihres Hundes unternehmen? Bei einem Verdacht auf Vergiftung muss das betroffene Tier sofort in eine tierärztliche Praxis gebracht werden. Die verdächtige Giftquelle (mit Verpackung) sollten Sie in die Praxis mitnehmen, ebenso angefressenes oder erbrochenes Material in einem Plastiksack verpackt. Sie können versuchen, das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen mit lauwarmem Leitungswasser zu waschen, dabei Handschuhe benützen! Versuchen Sie nicht(!), Milch, Eiweiss oder pflanzliche Öle zu verabreichen, diese Mittel sind meistens kontraindiziert. Ebensowenig sollten Sie versuchen, Erbrechen auszulösen.
Quelle und Giftpflanzendatenbank: Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie
- Durchfall
Wenn Ihr erwachsener Hund Durchfall bekommt, dass Allgemeinbefinden aber in Ordnung ist, reicht meist eine entsprechende Diät aus, damit es Ihrem Hund bald wieder besser geht. Sie sollten ihn ein bis zwei Tage fasten lassen, ihm jedoch genügend Flüssigkeit anbieten. Anschliessend eine Magen und Darm schonende Diät füttern. Der Durchfall sollte nach ein bis zwei Tagen verschwunden sein. Wenn nicht, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen! Mit einem Welpen oder Junghund sollten Sie bei Durchfall ebenfalls zum Tierarzt gehen.
- Magendrehung
Die Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der innerhalb von wenigen Stunden zum Tode des Hundes führen kann. Bei Anzeichen für eine Magendrehung muss der Hund sofort zum Tierarzt gebracht und operiert werden. Rufen Sie beim Tierarzt an, bevor Sie losfahren, damit dieser alles vorbereiten kann.
Wenn sich der Magen dreht, werden Eingang und Ausgang des Magens verschlossen. Durch Verdauungsprozesse im Magen kommt es zu einer Aufgasung. Zudem werden bei einer Magendrehung wichtige Blutgefässe abgeschnürt, die den Magen, die Milz, sowie Teile des Dünndarmes versorgen. Es kommt rasch zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen.
Anzeichen: Der Hund wirkt schwach und abgeschlagen, ist aber gleichzeitig sehr unruhig; er hechelt stark, speichelt und versucht erfolglos zu erbrechen; der Bauch ist aufgebläht und der Bauchumfang nimmt laufend zu, die Bauchdecke ist gespannt; wenn man auf die Bauchwand klopft, tönt es wie eine Trommel; die Schleimhäute sind blass und der Puls ist schwach.